Dienstag, 9. April 2013

Km 173.471, Reisebericht Marokko 2013, Teil 1


 Km 167.878 - 173.471

Hi,

nun sind wir wieder in der Kälte und gerade aus dem wunderschönen Marokko zurück gekommen. Für uns war es das erste Mal, diese Land zu besuchen. Zuvor war ich schon auf dem afrikanischen Kontinent, doch das ist schon lange her. Allerdings noch nie mit dem eigenen Auto. Das war immer unser Traum. Klar, Marokko ist nicht Namibia oder Simbabwe, aber einen Hauch von Afrika haben wir uns schon erhofft und dieser wurde einfach nur übertroffen.
Ich kann nur sagen, dass das unser bisher schönster Urlaub war.
Wir hatten leider nur 2 Wochen Zeit im Land, was aber ausgereicht hat, massig Eindrücke zu gewinnen, Land und Leute kennen zu lernen und dabei keinerlei Stress zu empfinden. Das war eine unserer großen Sorgen.

Vor dem Trip hat der Defender noch einige Schmankerl bekommen, auf die ich im Nachhinein keine Sekunde hätte verzichten wollen. Der Wagen hat vor der Abfahrt 4 Koni Heavy Track Raid Dämpfer bekommen. Bei diesen Pisten, teilweise zig Kilometer Waschbrett und festgefahrene Stein/Schotter-Oberfläche,  war ich wirklich froh über den 'Mehrkomfort'. Die Dämpfer hätte ich aber gern etwas straffer an der Hinterachse eingestellt, war aber im Urlaub zu faul, die 2 Schrauben zu lösen ;-).
Weiterhin hatten wir noch einen Hecktisch und einen Hochschrank für den Innenraum eingebaut. Beides hat uns das Leben wirklich vereinfacht. Es sind ja manchmal die kleinen Dinge, die auf Dauer nerven. Was nach dem Urlaub als erstes getauscht wird, sind die Federn. Vorn und hinten hatte ich die HD Federn von Britpart eingebaut. Damit der Wagen einigermassen gerade steht, musste ich an der Hinterachse schon 2 cm untergelegt, aber nun ist es vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Der Wagen hängt auf der Beifahrerseite bestimmt 3-4 cm. Wenn der neue Zusatztank im Radkasten auch mit Sprit gefüllt ist, wird es kriminell. Hinten rechts hängt er dann einfach nur noch. Was für Federn reinkommen weiß ich noch nicht. Es soll jedenfalls was Vernünftiges mit ca. 3cm Höherlegung werden.Vielleicht auch Zusatzfedern.
Der neue Zusatztank war für die An- und Abreise wirklich praktisch.
Auf den Pisten und im Sand habe ich ihn aus Gewichtsgründen nie auf max aufgefüllt. Nun gut, soviel zur Technik.

Angereist sind wir aus Ulm über die Schweiz zum Mittelmeer, wo wir die erste Nacht nach gut 1000km verbracht haben.




Am nächsten Morgen sind wir weiter nach Almeria in Spanien, wo wir uns mit dem ersten Teil unserer Freunde getroffen haben. Die Beiden sind im Magirus LkW mit Ihrem Neugebohrenen für 2 Monate unterwegs und wir wollten die Zeit in Marokko gemeinsam verbringen. Die Fähre nach Nador ging Samstagnacht. Wir hatten also einen ganzen Tag um es uns in Almeria noch ein wenig gut gehen zu lassen.






Die Überfahrt war echt übel. Die Fähre war ziemlich ausgebucht und wir dachten, dass uns bei einer Fahrzeit von 8 Stunden ein Pullmannsitz ausreicht, aber Pustekuchen. Keiner mehr frei. Shit!. Also haben wir gemütlich auf dem Boden Platz genommen. Der Wellengang wurde von Stunde zu Stunde heftiger und war eigentlich nur noch im liegen erträglich. Der Mageninhalt blieb auf jeden Fall im Magen ;-)

Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht haben wir dann Nador erreicht.
Die Einreiseformalitätet sind, sagen wir mal so, äußerst interessant. Das Ganze hat sich dann so ca. 1 Stunde gezogen und wir waren endlich in Marokko. In dem Land von dem man immer wieder die verschiedensten Aussagen hört. Es gibt anscheinend nur 2 Gruppen. Die, die es hassen und die, die es lieben. Wir gehören nun zu den Zweiteren, aber waren natürlich gespannt darauf, wie wir mit den Gegebenheiten zurecht kommen.

An der erstbesten Tankstelle wurden nun erstmal die Tanks mit günstigem Diesel gefüllt (€ 0,79) und ab ging es in den Süden. Wir wollten zu Beginn der Reise möglichst viele Kilometer fressen, um später in Ruhe zu reisen.




Die erste Tour hat uns dann nach Midelt geführt, wo wir auf dem Campingplatz Timnay die erste marokkanische Nacht verbringen wollten. Die Fahrerei hat sich dann doch ziemlich gezogen, da wir mit dem Neugebohrenen an Bord des Magirus die Sache gemächlich angegangen haben.




In der Dämmerung hatten wir dann endlich den Campingplatz erreicht. Am nächsten Morgen haben wir erstmal ausgeschlafen. Die Nacht war recht frisch. Am Morgen haben wir die Schneebedeckten Berge um uns herum gesehen und erst dann gechecked, dass wir auf 1400m Höhe sind. Zeitgleich mit uns ist eine Classicrallye mit uns auf dem Campingplatz eingetroffen. An sich recht amüsant, die 40-50 alten W123 und Renault und allerhand Rallyereplikas der 80 zusehen, aber irgendwann auch nervig, permanent einen warmlaufenden Motor beim Frühstück neben dem Tisch zu haben.




 
Die Tour führte uns weiter in Richtung Meski, wo wir uns mit dem Rest der Truppe, bei den blauen Quellen treffen wollten.
Gesagt getan. Am Tagesende waren alle versammelt. 2 Motorräder mit Beiwagen, 2 Defender, 1 Magirus LKW und ein T3 Syncro (mein Alter).
Der Campingplatz in Meski ist wirklich einer der schönsten Plätze auf dem ich jemals war. Unter Palmen an Wasserkanälen der Wasserquellen gelegen, kann man es bei 30 Grad gut aushalten.











3 Kommentare:

  1. Gänsehaut....wäre so gerne dabei gewesen...

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  2. Wunderschöner Reisebericht. In Marokko war ich vor gefühlten 1000 Jahren. Ich hab es wieder auf die Liste genommen.
    Bin auf dem Sprung nach Anatolien............wenn ich dann zurück bin lese ich den Rest deiner Berichte.......

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  3. Toller Reisebericht in allen Teilen!

    Hast Du evtl einen groben Abriss wie Ihr gefahren seid? Wir haben leider auch nur ein 2-Wochen Zeitfenster für unseren Urlaub und wüssten gerne wie weit man da kommt.

    Danke!

    VG,

    Werner

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